Ich starre die Leute an. Sie sind kalt und verschlossen. Es wirkt so als ob sie keinen Kontakt haben wollen. Es ist als ob sich eine Mauer zwischen uns schiebt. In sich verschlossen und kalt. Sie sind kalt wie Eisklötze. Ich fühle mich fremd im eigenen Land. Ich darf keinen ansprechen als ob diejenigen mich auffressen. Selbst nach zwanzig Mal sehen sie nicht. Mir fehlt die menschliche Wärme. Die Herzenswärme. Zusammen sitzen und reden.
Der einfache, zwanglose Kontakt. Der lockere Kontakt. Stattdessen spüre ich diese Kälte. Unwillkommen sein. Ich werde schief angeguckt, weil ich den Kontakt suche. Das entspricht nicht meiner Mentalität. Ich bin kommunikativ. Ich suche nach menschlicher Wärme und Menschlichkeit inmitten dieser Kälte. Ich suche nach Gesprächen inmitten aller Leute. Ich helfe Leuten, denen es nicht so gut geht. Ein Hauch davon, der mir hilft die Kälte zu überstehen. Ich fühle diese Eiseskälte. Die Menschen sind nicht freundlich gesinnt. Ich höre kaum ein freundliches Wort. Ich höre Beleidungen. Tag für Tag. Ich lese Hasskommentare auf youtube und auf Facebook.
Menschlichkeit….bleibt auf der Strecke.
Ich spüre Aggressivität. Die Menschen sind unglücklich und unzufrieden. Sie stehen nicht mehr füreinander ein. Sie fügen sich einem unmenschlichen System. Die Uhr gibt die Taktung an. Nach ihr richten sich alle. Produktivität geht über alles. Der Mensch muss leisten bis er aufgibt. Bis er völlig kaputt ist. Seelisch und körperlich. Pausen sind nicht gestattet. Sozialer Kontakt steht unter Tabu. Menschen werden belohnt, wenn sie leisten. Sie wissen nicht mehr was sie wollen. Leben gerät außer Kontrolle. Menschliche Bedürfnisse werden unwichtig. Zerrissen zwischen allen Fronten. Das Klima wird immer kälter.
Menschlichkeit…bleibt auf der Strecke.
Werte von gestern zählen nicht mehr. Werte werden für nichtig erklärt. Die entsprechen nicht mehr der Leistungsgesellschaft. Ich schaue in die Gesichter und mir ist kalt. Verkniffen, ernst und jeder hat einen Termin zu erfüllen. Immer. Die Uhr gibt den Takt an. Immer. Kein Gespräch ohne Uhr. Blick auf die Uhr. Ich fühle mich allein morgens in der Bahn. Ich bin es auch. Stress und Hetze. Zur Bahn, zum Einkaufen…
Zum nächsten Termin. Menschen haben Schutzschilder um sich herum. Immer.
Sie blockieren sich gegenseitig.
Menschlichkeit…bleibt auf der Strecke.
Die Uhr gibt den Takt an. Immer. Hetze und Stress ein Dauerzustand.
Zerrieben werden die Seelen. Zerrieben werden die Menschen im Rad.